Donnerstag, 10. Januar 2013

Es ist der 9. Januar

Ich habe noch gar nicht von dem Rest meiner Winterferien und Silvester berichtet,
aber erst einmal zu etwas anderem.

Vor fuenf Monaten kam ich hierher. Mein Zimmer und besonders mein Kleiderschrank waren bedeutend leerer. Man bekommt sonst nie so mit, was sich immer so alles ansammelt. Doch hier kam ich her und hatte leere Schraenke wie im Moebelhaus und jetzt Weiss ich schon gar nicht mehr, wohin mit meinen ganzen Sachen.
Oh man Maxi, wir muessen aufhoeren so viel shoppen zu gehen... !

Na ja, zurueck zu den Ferien.
Mein Papi kam mich nach Weihnachten besuchen und blieb fuer eine Woche. Er war schoen ihn wieder zu sehen, wenn auch nur fuer kurze Zeit. Manchmal war es aber auch ein kleines bisschen komisch, fand ich zumindest. Zum Beispiel wenn wir abends alle im Wohnzimmer sassen und wir dann eben so Smal Talk hatten. Ich wusste nie wirklich, ob Papa wirklich alles richtig verstanden hatte.
Ich weiss nicht.. Und dann eben, man hat halt so "Insider Witze" miteinander und dann muss man das alles erklaeren. Ach keine Ahnung, wie ich das sagen soll.
Mein Alltag ist hier anders und das musste ich meinem Papa erklaeren. Ich hab ihm auch die Schule gezeigt, er war ziemlich beeindruckt davon. Dann waren wir noch im Automuseum, wo ich selber auch noch nie war, obwohl es gar nicht so weit weg ist.
 Ach ja, und wir waren Ski fahren ! Es war sooo lange her, dass ich das letzte Mal gefahren bin und eigentlich bin ich auch noch nie wirklich einen Anhang gefahren. Also ich damals ein paar Mal mit Shannen im Skiurlaub war, sind wir Langlauf oder Snowboard gefahren.
Papa wollte erst gar nicht fahren, aber dann hat er sich doch noch Skier geholt. Maxi und Coco waren mit uns. Die beiden haben erst einmal Skilehrer fuer mich gespielt. ;)
Ja...
Mein Papa hat auch zwei Mal deutsch gekocht. Einmal gab es Rouladen mit Knoedel und Mischgemuese und das andere Mal gruene Bohnen Eintopf. Yummy!

Ausserdem hat er auch noch alle meine Weihnachtsgeschenke mitgebracht, was 90% seines Kofferinhaltes ausgemacht hat, haha.
Danke an Mami, Lydi, Nick, Nancy, Uta und Markus ! Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob noch irgendjemand etwas mitgeschickt hat.
Ich habe eine Tonne Suessigkeiten bekommen !
Von Mami habe ich einen Anhaenger fuer mein Bettlerarmband gekriegt. Es ist ein kleiner silberner Brief mit einem winzigen roten Herz darauf und es ist "Miss you" eingraviert.
Von Lydi habe ich auch einen Haufen total niedlicher Sachen bekommen, wie das Lebkuchenherz mit "Ich liebe dich" und dann noch selbst gebackene Kekse, auf denen die Namen meiner Gasteltern und -geschwistern steht und natuerlich auch mein Name, Wernibaer. :)
Lydi hatte mir auch einen Brief geschrieben, bei dem ich fast weinen musste.
Hey Lydilein, sag deiner Familie einen schoenen Gruss von mir. :)
Ansonsten will ich jetzt nicht weiter auf die Geschenke eingehen. Trotzdem Danke fuer alles !!
Und Danke Papi, dass du da warst !


Es sind noch 166 Tage bis zu meinem geplanten Abflugdatum.


Heute in Story telling sollte wir ein Bild von dem Herzen unseres Zuhause zeichnen und dann darueber mit jemanden redden. Natuerlich war Maxi mein Partner.
Maxi hat einfach ihr ganzes Haus, also das in Deutschland, gemalt. Sie meinte, es ist ihr Zuhause und alles daran ist wichtig. Sie verbindet so viel damit.
Ich habe eine halb offene Tuer zu einem leeren Zimmer nur mit einer Lampe darin gezeichnet.
Jeder, der schon einmal bei mir war, weiss, dass es sowas weder bei meiner Mama in der Wohnung noch bei meinem Papa im Haus gibt.
Der Grund zu der ganzen Zeichnung ist der: Ich habe nicht an einen ganz bestimmten Ort gedacht. Das Zimmer koennte ueberall sein. Die Tuer war halb offen, also weisst du nicht, ob da nicht vielleicht doch noch was in dem Zimmer ist.
Ich weiss nicht, wo mein Zuhause ist.
Ist es hier? Ist es in Deutschland?
Ich fuehle mich wohl, wo ich bin, doch das liegt wahrscheinlich mehr an den Menschen, die bei mir sind. Meine wundervolle zweite Familie, Maxi und Lucas hier, aber genauso Mama, Papa und Lydi in Deutschland.

Was merkwuerdig an der ganzen "heart of the home" Sache ist, als Mr. Nott sagte, wir sollen an den Ort denken, wo wir gerne sind, wo wir uns Zuhause fuehlen, habe ich als aller erstes an unser Haus in Schweden gedacht. Da, wo Lydi, ihre Eltern, Ronja, Michel und ich 2011 im Sommer fuer zwei Wochen waren.
Ich weiss nicht wieso, es war nur erste, was mir so in den Sinn gekommen ist.


Es ist der nachdenkliche Januar.
Maxi und ich muessen in letzter Zeit viel an Deutschland denken und wir reden auch viel darueber. Es ist immer hin schon eine Weile her, dass wir das letzte Mal Zuhause in Deutschland waren.
Zuhause.


...
Was auch immer,
es ist spaet und ich versuche jetzt mal zu schlafen.
Guten Morgen Deutschland!

See ya,
Paula


P.S. Denkt eigentlich jemals jemand an mich und wundert sich, was ich gerade mache?
        Ich mache das staendig...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen